In zwei Standorten in Köln-Vingst und Köln-Porz-Zündorf sind wir in der Jugendarbeit tätig. Mit unseren Angeboten versuchen wir seit 1998 verstärkt, das tägliche Leben sozialschwacher deutscher Familien, MigrantInnen und Flüchtlinge in Köln zu erleichtern und durch vielfältige Projekte in der Migrationsarbeit ein friedliches Zusammenleben zu gestalten. Wir setzen damit die Jugendarbeit der Franziskaner mit Migranten seit 1975 in Köln-Vingst fort.
Bunte und vielfältige Jugendarbeit mit 15 Gruppen
Die kontinuierliche Jugendarbeit hilft vielen Kindern und Jugendlichen aus sozialschwachen Familien bei der Integration und Eingliederung in Schule und Berufsleben. In beiden Stadtteilen versucht Pro Humanitate e.V. Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen einander näher zu bringen und einen Austausch untereinander zu ermöglichen. Durch Sport, Turniere, Hausaufgabenhilfe und offene Freizeitgestaltung sowie Studienreisen wird verhindert, dass sie durch Gewalt oder Drogenprobleme sozial abrutschen. Sie werden in vieler Hinsicht unterstützt, um eine Zukunftsperspektive zu entwickeln. In Vingst und Porz haben wir inzwischen fünfzehn Jugendgruppen. Während einige Jugendliche Tänze lernen, basteln und musizieren oder sich für die Schule fit machen, treiben andere Sport, spielen Fußball oder Kicker.
Darüber hinaus betreuten wir von Oktober 2015 bis Juli 2017 zehn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge rund um die Uhr in Köln-Höhenberg. Wir haben unser bestes gegeben, damit die Flüchtlingsjungen sich wohl und angenommen fühlen. Wir können sagen, dass sie inzwischen gut gewappnet sind, vieles selbständig zu erledigen. Zwei unserer Jugendlichen sind die Besten in den Regelklassen. Ein anderer Jugendlicher begann im September 2017 mit der Ausbildung. Die restlichen sieben Jugendlichen sind notenmäßig gut. Wiederum einer von ihnen möchte mit dem Studium beginnen. Mit den jungen Flüchtlingen sind wir weiterhin in engem Kontakt und versuchen sie in vieler Hinsicht zu unterstützen.
Wir bieten jungen Menschen Räume zur selbstbestimmten Freizeitgestaltung. Mit den grundlegenden Prinzipien: Offenheit, Freiwilligkeit, Partizipation, Geschlechtergerechtigkeit sowie Lebenswelt- und Sozialraumorientierung lernen sie den Umgang mit der hiesigen Gesellschaft. Außerdem führen wir Studienreisen ins In- und Ausland durch und ermöglichen einen Austausch der Gleichaltrigen.
Durch unsere konsequente und qualifizierte Arbeit haben wir es z.B. geschafft, dass viele der Schülerinnen und Schüler der Hausaufgabengruppen Gymnasien oder Realschulen absolviert haben. Einige haben durch gezielte Bewerbungstrainings Ausbildungsplätze gefunden. Viele junge Flüchtlinge haben binnen eines Jahres die deutsche Sprache erlernt, sind in das Schulsystem und in die deutsche Gesellschaft erfolgreich integriert. Gerade für junge Geflüchtete, die vielen formalen Zwängen ausgesetzt sind (Enge der Unterkunft, Sprache, ungewisse Zukunft usw.) sind die offenen, ungezwungenen Angebote eine wichtige Abwechslung und dienen damit der Bewältigung der Alltagsprobleme. Hilfe zur Selbsthilfe, Wertschätzung, Partizipation, Vielfalt, Einfühlsamkeit und Empathie zählen zu unseren Arbeitsnormen.
Diese Angebote werden über Projektgelder und Spenden finanziert. Wir arbeiten u.a. mit BAMF, Jugendamt der Stadt Köln, GAG, Stiftungen und kirchlichen Einrichtungen sowie vielen sozial engagierten NGOs zusammen.
Pro Humanitate e.V. versteht sich als eine Brücke zwischen Menschen und Kulturen, zwischen Deutschen, Migranten und Flüchtlingen. Bei unserer vielfältigen Arbeit agierten wir als Dirigenten. Musiziert haben die Kinder, die Schüler, die Flüchtlinge, die Familien und die Nachbarschaft.